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Workshop in Hamburg diskutiert die Auswirkungen von Automatisierung und Digitalisierung
29 Januar 2020
Am 11. und 12. Dezember trafen sich in Hamburg Arbeitnehmer und Gewerkschaftsvertreter aus dem Bereich der Schifffahrt zu einem Workshop über Automatisierung und Digitalisierung.
Der Workshop ist Teil des ETF-Projekts Automation & Digitalisation Toolkit, das darauf abzielt, Werkzeuge zu entwickeln, die die ArbeitnehmerInnen in den Prozessen der Automatisierung und Digitalisierung (A&D) unterstützen.
Der Workshop begann mit Gästen der World Maritime University, die einige der Ergebnisse ihrer Studie zur Automatisierung präsentierten.
Tiago Fonseca stellte die verschiedenen Faktoren vor, die die Einführung von Technologie entweder verzögern oder beschleunigen können, von der Dynamik des Arbeitsmarktes über wirtschaftliche Vorteile bis hin zur sozialen Akzeptanz.
Die Diskussion über diese Faktoren setzte sich während des gesamten Workshops fort und half den Teilnehmern, Einflusspunkte für ihr gewerkschaftliches Handeln zu identifizieren.
Es wurden auch die Ergebnisse der Studie vorgestellt, die die Auswirkungen der Automatisierung auf die Seeleute hervorheben: Während die Automatisierung das Beschäftigungsniveau in diesem Sektor beeinflussen wird, ist es auch wichtig, daran zu denken, dass sich die Profile der Arbeitsplätze verändern werden.
Um sicherzustellen, dass die neuen Arbeitsplätze den derzeitigen Arbeitnehmern zur Verfügung stehen, werden sie umgeschult werden müssen.
Lotte Ockerman von der ETF stellte dann einige der Ergebnisse von Future Proofed, der Nautilus-Umfrage zur Automatisierung, vor. Sie befragte ihre Mitglieder, von denen 84 % die Automatisierung als eine Bedrohung für Arbeitsplätze in der Seefahrt und 85 % unbemannte, ferngesteuerte Schiffe als eine Bedrohung für die Sicherheit auf See ansehen.
Der Tag wurde mit einer Präsentation von Lionel Fulton aus der Forschungsabteilung von Labour fortgesetzt, der als Experte an dem Projekt arbeitet. Er stellte die neue Version des Toolkits für Verkehrsbeschäftigte vor und konzentrierte sich dabei auf die Herausforderungen von A&D und die Möglichkeiten der Gewerkschaften, diese anzugehen.
Anschließend bat er die Teilnehmer, über die verschiedenen Herausforderungen nachzudenken, die sich auf die A&D-Prozesse auswirken könnten, sowie über alle – auch positiven – Konsequenzen.
Sie reflektierten auch über die Auswirkungen von A&D außerhalb der Arbeitswelt – was es für die allgemeine Öffentlichkeit, die lokale Gemeinschaft, die Sicherheit der Fahrgäste und die öffentlichen Dienstleistungen bedeuten könnte.
In ihren Berichten am Ende des Tages wiesen die TeilnehmerInnen auf die mangelnde Gesetzgebung und Regulierung, fehlende Investitionen und das Fehlen der richtigen Aus- und Weiterbildung als Herausforderungen für die A&D-Prozesse hin. In Bezug auf die potentiell positiven Folgen von A&D identifizierten sie weniger Verwaltung, Verbesserung der Sicherheit (in einigen Fällen) und Ökologisierung des Verkehrssektors.
Der zweite Tag war den Diskussionen über ein Modellabkommen gewidmet – ein Dokument, das die Gewerkschaften nutzen können, indem sie sich an ihre Sektoren und Strukturen anpassen und Vereinbarungen mit den Arbeitgebern aushandeln.
Die Teilnehmer reflektierten zunächst über die Erfahrungen von ver.di bei den Verhandlungen mit Eurogate im Hamburger Hafen, die Robert Hengster vorstellte.
Die Kampagne "Digital Muss Sozial" führte erfolgreich zu einer Automatisierungsvereinbarung zwischen Arbeitgeber und Gewerkschaft.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen sich Zeit, um über die bereits bestehenden und zukünftigen Vereinbarungen in ihren Branchen und deren Auswirkungen nachzudenken.
Der Workshop vermittelte dem Projektexperten, der das Toolkit in den kommenden Monaten aktualisieren wird, wichtige Einblicke in die Schifffahrtssektoren.
Die Teilnehmer stellten sicher, dass ihre Anmerkungen dazu beitragen, das Toolkit für die Hafenarbeiter, Seeleute und Arbeitnehmer in der Binnenschifffahrt nützlich zu machen.
- Hier zur Nautilus Umfrage Future Proofed
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